Integration fängt bei mir an! Willkommen beim NFV!

Welcome to the official NFV-Website! - Integracija pocinje kod mene! Dobro dosli na sluzbene stranice NFV-a! – Entegrasyon bende baslar! – L’intégration, ça commence par moi ! Integracja zaczyna sie u mnie. Serdecznie Witamy w NFV!

Einführung

Während sich das »Wunder von Bern« auf dem Rasen des Wankdorfstadions abspielte und Deutschland die nur scheinbar unbesiegbaren Magyaren 3:2 bezwang, damals an jenem 4. Juli 1954, unterhielt sich einer aus der Herberger-Elf mit seinem Gegenspieler auf Ungarisch. Josef »Jupp« Posipal, rechter Verteidiger der deutschen Mannschaft, kannte Zoltan Czibor schließlich schon seit Kindheitstagen. Im rumänischen Lugoj hatten beide sogar die selbe Schule besucht. Jetzt standen beide im WM-Endspiel, der eine für Ungarn, der andere für Deutschland.

Fußballfans wissen längst, dass Lukas Podolski im polnischen Gliwice geboren wurde, Kevin Kuranyi in Rio de Janeiro, Gerald Asamoah in Mampong/Ghana und Miroslav Klose im polnischen Opole. Unzählige ehemalige und aktuelle Nationalspieler haben das, was man heute einen Migrationshintergrund nennt. Sie wurden im Ausland geboren und erst später eingebürgert. Oder zumindest ein Elternteil war nach Deutschland eingewandert. Das trifft auch auf immer mehr Spieler der Junioren-Auswahlmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes zu.

Schon vor einem halben Jahrhundert, in den Tagen als Jupp Posipal die rechte Abwehrseite des damaligen deutschen WM-Teams besetzte, diente der Fußball Einwanderern als Hilfsmittel, um in der neuen Heimat und deren Gesellschaft anzukommen. Schon damals schuf Fußball Einheit, das Spiel leistete einen Teil an »der Wiederherstellung eines Ganzen«, so die Übersetzung der lateinischen Wurzel des Wortes Integration.

Integrationsarbeit des DFB und der Landesverbände

Der DFB, als Dachverband aller Fußball-Landesverbände, zu denen somit auch der NFV zählt, investiert viel Zeit und Geld in die Integration, die von der Bundesregierung 2007 als »die Schlüsselaufgabe unserer Zeit« ausgerufen wurde. »Wir wollen die wirtschaftliche Stärke des Fußballs nutzen, um die gemeinnützige Basis zu stärken«, formulierte der ehemalige DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger. »Denn der Fußball ist ein wichtiger gesellschaftlicher Integrationsmotor. Die große Wirkung entfachen in erster Linie nicht Projekte, sondern das, was an der Basis geschieht. Für eine kluge Integrationsstrategie braucht man den Sport.«

Bevölkerungsstruktur in Deutschland

Umso mehr heute. Stichwort: Demografischer Wandel. Mehr als 15 Millionen Bürger der Gesamtbevölkerung von etwas über 80 Millionen heute haben einen Migrationshintergrund. Acht Millionen davon verfügen über die deutsche Staatsbürgerschaft. Der Anteil der Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund variiert dabei stark nach Region und Altersgruppe. Bei den Alten auf dem Land fällt der Anteil niedrig aus, bei Kindern und Teenagern in den Ballungsgebieten immer höher. Armin Laschet, Ministerpräsident und ehemaliger Integrationsminister in NRW, nennt die Zahlen: »38 Prozent der Kinder zwischen null und sechs Jahren haben mittlerweile eine Zuwanderungsgeschichte. Das sind die Kinder, die das Land in 20 Jahren tragen werden. Gesellschaftlicher Aufstieg muss für jeden möglich sein, egal, woher er kommt. Und der Sport ist einer der wichtigsten Motoren für Integration in unserem Land.«

Diese sich rasch verändernde Bevölkerungsstruktur hat zahlreiche Konsequenzen für das gesellschaftliche Leben in Deutschland: für die Bildungspolitik, für die Chancenverteilung, aber auch für den Fußball.

Das Werben des türkischen Verbandes um den Bremer Profi Mesut Özil, den Bundestrainer Joachim Löw dann erstmals gegen Norwegen in das Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft berief, zeigte im Februar 2009, wie die großen Fußballverbände um die talentiertesten Junioren bemühen (müssen). In der Spitze wie in der Breite. Mit mehr als 6,6 Millionen Mitgliedern erreichte der DFB 2009 einen neuen Höchststand, doch nur wenn es gelingt, Migranten anzusprechen, werden diese gewaltigen Zahlen zu halten sein.

Die DFB-Jugendteams: Paradebeispiel für Integration

Ein Paradebeispiel für erfolgreich praktizierte Integration sind die Junioren-Auswahlteams des DFB, an der Spitze die Nationalmannschaft »unter 21 Jahre«. Sie werden immer internationaler. So standen beim deutschen Auftaktspiel der U 21-Europameisterschaft im Juni 2009 in Schweden neun Spieler in der Startformation der DFB-Auswahl, bei denen mindestens ein Elterteil aus dem Ausland stammt. Aus Tunesien, Nigeria oder Ghana, mit Geburtsorten in Sibirien, Bosnien oder im Iran, mit Staatsangehörigkeiten von Polen, der Türkei oder Spanien.

Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff ist darüber hocherfreut. »Spieler, die einen anderen kulturellen Hintergrund haben, bringen andere Charaktere mit, einer anderen Spielauffassung, eine andere Lebensphilosophie – und das bereichert uns«, sagt der einst selbst im Ausland höchst erfolgreiche Europameister von 1996 und ergänzt: »Der DFB steht für Toleranz und die integrative Kraft des Fußballs. Unsere U 21 transportiert diese Botschaft ganz hervorragend.«

Eine Botschaft, die für Manuel Neuer – neben seinem Schalker Vereinskollegen Benedikt Höwedes der einzige beim Anpfiff des Turnierauftakts gegen Spanien mit zwei deutschen Elternteilen. – absolute Normalität ist. »Sie können alle ausreichend Deutsch. Die Verständigung ist kein Problem. Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets und hatte schon in der Schule viel mit Immigranten zu tun und mich mit ihnen gut verstanden«, sagt der Torwart. Der Migrationsbevölkerung, die punktuell bereits heute Gefahr läuft, teilweise freiwillig, teilweise sicher auch dorthin gedrückt, in Parallelgesellschaften zu leben, bietet der Fußball also große Chancen. Gerade bei Kindern wirkt der Fußball als starker Integrationsmotor. Hier wird das regelmäßige Training zur Sprachschule, das gemeinsame Spiel fördert Selbstbewusstsein, Sozialkompetenz und Teamfähigkeit über alle sprachlichen und kulturellen Unterschiede hinweg.

Handlungsfelder im Bereich »Integration«

Dass Fußball Gemeinsamkeiten schafft, liegt auf der Hand. Doch was tut der DFB konkret? Sehr viel, lobt Prof. Dr. Maria Böhmer, die ehemalige Integrationsbeauftragte der Bundesregierung. »Der DFB setzt engagiert seine Selbstverpflichtung im Rahmen des Nationalen Integrationsplans um«, urteilt sie. Mit Gül Keskinler wurde am 1. Dezember 2006 die erste ehrenamtliche Integrationsbeauftragte vom DFB-Präsidium berufen. Seit November 2016 wird diese Aufgabe vom ehemaligen deutschen Nationalspieler Cacau wahrgenommen. Die Integrationsziele wurden darüber hinaus im Fußball-Entwicklungsplan fest verankert.

DFB-Integrationspreis

Seit 2007 verleihen DFB und Generalsponsor Mercedes-Benz gemeinsam an Vereine, Schulen und Projekte einen Integrationspreis, der mit Geld- und Sachleistungen im Gegenwert von 150.000 Euro zu den höchst dotierten Sozialpreisen des Landes zählt. An mehr als 600 Standorten von DFB-Mini-Spielfeldern fand im Frühjahr 2009 ein Aktionstag zur Integration statt. Eine Kommission, der unter anderem der renommierte Experte Prof. Dr. Gunter Pilz (Universität Hannover) angehört, liefert die theoretischen Leitlinien für die Integrationsarbeit des Verbandes. Die Kommission entwickelte im Dialog mit den DFB-Landesverbänden auch das DFB-Integrationskonzept.

Qualifizierungsmaßnahmen an der Basis

Nun wendet sich der Verband an die Basis, um hier Hilfestellungen – häufig dringend benötigt – anzubieten. Die Ausbildung zur C-Lizenz wird durch ein Integrationsmodul ergänzt. Jeder neue Trainer wird für zwei bis vier Unterrichtsstunden über Integration informiert.

Die fünf Botschaften

Basis der Schulungen, die in fünf Landesverbänden als Probephase anlaufen und zur Saison 2009/2010 dann bundesweit starten, sind fünf zentrale Botschaften:

1. Integration fängt bei mir an: Um das Miteinander in Deutschland menschenwürdig zu gestalten, gehört auch bei jedem einzelnen die Kraft dazu, eigene Gewissheiten und Standpunkte kritisch zu hinterfragen.

2. Unterschiede verstehen und anerkennen: Jeder Mensch ist kulturell geprägt, aber vor allem ist jeder Mensch einzigartig.

3. Ohne Regeln kein Spiel: Gegenseitige Wertschätzung und Respekt unter Mitspielern, Gegenspielern, Schiedsrichtern und Zuschauern.

4. Vielfalt im Fußball: Die internationale Begeisterung für den Fußball ist seine Besonderheit, seine Stärke und seine Verantwortung.

5. Einsatz und Spaß im Fußball: Gemeinsamer ehrenamtlicher Einsatz für den Fußball.

Der NFV – ein Ball verbindet.

Der NFV als Landesverband des DFB ist seit Jahren bereits mit vielen Projekten im Bereich Integration aktiv. Strukturell wurde im Jahr 2009 eine Kommission gebildet, die sich intensiv mit dem Thema Integration auseinandersetzt. Seit dem NFV-Verbandstag 2014 hat die Kommission Vielfalt als Nachfolgegremium der Kommission Integration ihre Arbeit aufgenommen.

Auf den nachfolgenden Seiten möchten wir Sie umfassend über die Aktivitäten vom NFV und seines Dachverbandes DFB zum Thema Vielfalt & Integration informieren.

Sollten Sie Wünsche oder Anregungen haben, können Sie gerne Kontakt zu uns aufnehmen. Wir sind gerne für Sie da!

Textquelle: www.dfb.de

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