"2.0 für ein Willkommen": Neues Unterstützungsprogramm für Flüchtlinge

    „2:0 für ein Willkommen“- Erfolgreiche Flüchtlingskampagne mit 400.000 Euro neu budgetiert

    „2:0 für ein Willkommen“ heißt die Kampagne, mit der Fußballvereine, die Flüchtlinge bei ihrer Integration unterstützen, finanziell gefördert werden. Die Kampagne geht aus von der deutschen Nationalmannschaft, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie der DFB-Stiftung Egidius Braun hervor. Budgetiert ist „2:0“ für das kommende Jahr mit 400.000 Euro und stellt die Weiterführung der bereits seit März 2015 laufenden Initiative „1:0 für ein Willkommen“dar.

    „Die große Resonanz tausender Vereine aus dem Amateurfußball hat uns ermutigt, die Zusammenarbeit auch im Jahr 2017 fortzusetzen“, sagt DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg, der geschäftsführende Vorsitzende der DFB-Stiftung Egidius Braun. „Dabei geht es darum, Akteure und Organisationen aus dem Fußball zu unterstützen, die sich für eine nachhaltige Integration von Flüchtlingen engagieren.“ Für die „1:0-Initiative“ waren ursprünglich 1.200 Unterstützungen von Fußballklubs budgetiert, doch die Nachfrage fiel deutlich höher aus. Gehlenborg: „Bis zum Jahresende rechnen wir momentan mit 3.000 bewilligten Anträgen.“ Insgesamt hätten die Organisatoren dann 1,5 Millionen Euro ausgeschüttet.

    Im Jahr 2017 soll jenes Engagement gefördert werden, das geflüchteten Menschen den weitergehenden Zugang in die Gesellschaft, vor allem zu Bildungs- und Berufsangeboten erleichtert. Bezuschusst werden neben Fußballvereinen auch DFB-Mitgliedsverbände und deren Untergliederungen, wenn sie beispielsweise Sprachförderprogramme im Fußball, Begegnungsfeste, Schulfußball-AGs für Flüchtlingskinder, Jobbörsen für Flüchtlinge und Vernetzungstreffen organisieren. Aber auch klassische Fußballangebote für Flüchtlinge werden weiter gefördert. „In den vergangenen beiden Jahren haben wir als ersten Schritt Vereine unterstützt, die Flüchtlinge zum Fußballspielen eingeladen haben. Jetzt liegt der Schwerpunkt auf der Förderung von gesellschaftlicher Teilhabe“, betont Gehlenborg. Jeder Antrag, der die Stiftung erreicht, wird im Einzelfallverfahren geprüft und entschieden. Zugelassen sind auch Anträge von Fußballvereinen, die bereits im Rahmen der 1:0-Initiative unterstützt wurden.

    Dieser bisherige Förderansatz wird als zweite Säule der „2:0-Initiative“ fortgeführt: Jährlich werden bis zu 240 Fußballvereine mit der pauschalen Zuwendung in Höhe von 500 Euro unterstützt, wenn sie sich für mindestens fünf Flüchtlinge engagieren und in den Vorjahren noch keine Anerkennungsprämie erhalten haben. Die bereitstehenden Fördergelder werden wie gehabt nach dem sogenannten „Königsteiner Schlüssel“ verteilt.

    Wie beliebt Fußball gerade auch unter geflüchteten Menschen ist, belegt die Zahl jährlich ausgestellter internationaler Spielberechtigungen, die seit 2013 von 10.000 auf über 40.000 pro Jahr angestiegen ist. Dass der Fußball eine Vorbildrolle einnehmen kann, davon ist auch Jogi Löw überzeugt. Am 17. November wurde der Bundestrainer in Berlin mit dem Bambi in der Kategorie Integration ausgezeichnet. In seiner Dankesrede sagte Löw: „Ich wünsche mir, dass das, was unsere Mannschaft vielleicht im Kleinen vorlebt, auch im Großen, in unserer Gesellschaft, funktioniert. Akzeptiert euren Nachbarn genauso, wie jeder Spieler in unserer Mannschaft seinen Mitspieler akzeptiert und respektiert! Als Mensch, als Freund, als jemanden, der vielleicht anders ist, aber auch besonders. Lassen sie uns alle zu einer deutschen Integrationsmannschaft werden.“

    Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration ist seit Beginn Projektpartnerin der Flüchtlingskampagne. Staatsministerin Aydan Özoğuz hat vor Ort selbst einige Klubs besucht und unterstreicht: „Die vielen tausend Fußballvereine in Deutschland spielen bei der Integration eine enorm wichtige Rolle. Sie tragen dazu bei, dass unsere neuen Nachbarn nicht fremd bleiben, sie schaffen Kontakte und Begegnungen.“

    Zuletzt stellte Eugen Gehlenborg auf dem Integrationsgipfel in Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel die neue Broschüre „Im Fußball zu Hause!“ vor, die vom DFB und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration gemeinsam herausgegeben wird. Die Broschüre vermittelt Ehrenamtlern im Fußball Wissenswertes – etwa über die Möglichkeiten zur Sprachförderung, weitergehende Teilhabemöglichkeiten oder den Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen – und enthält unter anderem interessante Gastbeiträge von Bakery Jatta, einem HSV-Spieler, der aus Gambia nach Deutschland flüchtete und zum 18. Geburtstag seinen ersten Profivertrag unterschrieb, sowie der 78-maligen Nationalspielerin Fatmire "Lira" Alushi, die mit ihrer Familie im Alter von vier Jahren aus dem Kosovo nach Deutschland geflüchtet war.

     

    Kontaktadresse zur Kampagne „2:0 für ein Willkommen“:
    DFB-Stiftung Egidius Braun
    Geschäftsstelle
    Sövener Str. 50
    53773 Hennef
    Telefon 02242 - 918 85 0
    Fax 02242 - 918 85 21
    info@--no-spam--egidius-braun.de

     

    Download der neuen Broschüre hier.

     

     

    500 Euro Starthilfe für "Flüchtlingsarbeit"

    Die ersten hundert Vereine haben bei der DFB-Stiftung Egidius Braun eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 500 Euro für ihre "Flüchtlingsarbeit" beantragt. Viele weitere Vereine könnten noch profitieren. Denn für das Projekt "1:0 für ein Willkommen" stehen mit Unterstützung der Nationalmannschaft, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration und der Braun-Stiftung 2015 und 2016 insgesamt 600.000 Euro zur Verfügung. 600 Vereine können so schon dieses Jahr ihre Ausgaben bei Angeboten für Flüchtlinge zumindest teilweise refinanzieren.

    Viele Fußballvereine leisten angesichts der weltweiten Krisen und Kriege ehrenamtliche Hilfe beim Ankommen in Deutschland. Alleine 2014 wurden in Deutschland rund 200.000 Erst- und Folgeanträge auf Asyl gestellt. Geschätzt wird, dass sich weltweit derzeit mehr als 50 Millionen Menschen auf der Flucht befinden – der höchste Stand seit dem Zweiten Weltkrieg. Allein aus Syrien fanden 2014 mehr als 41.000 Menschen in Deutschland Zuflucht.

    "Angesichts der neuen Herausforderung, die auch auf Deutschland zugerollt gekommen ist, können und wollen wir nicht abseits stehen, wenn es darum geht, Flüchtlinge in unserer Gesellschaft willkommen zu heißen. Zahlreiche gelungene Beispiele aus der 'Fußballfamilie' haben uns zu unserem Engagement ermutigt", sagt DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg.

    Mit einer Starthilfe von 500 Euro bezuschusst werden Maßnahmen eines Fußballvereins, wenn sie sich an Flüchtlinge wenden. Die Palette der Ideen ist groß und reicht von einem offenen Spielangebot, der kostenfreien Vereinsmitgliedschaft, dem Kauf von Fußballschuhen und Trikots bis zur Organisation von Fahrdiensten.

    Die Fördermittel können bei der Stiftungsgeschäftsstelle in Hennef beantragt werden. Begleitend hat der DFB die Broschüre "Willkommen im Verein!" veröffentlicht, die konkrete Hinweise für Vereine etwa zur Passbeantragung und zum Versicherungsschutz bei Flüchtlingen bereithält.

    Kampagne "1:0 für ein Willkommen"

    Broschüre "Willkommen im Verein!"

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